Die TELDEC-Story

 
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Danke für die Hinweise

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Gepostet: 21.08.2018 - 08:49 Uhr  ·  #13
Bei dem London Label Buch waren wohl die letzten Seite noch so druckfrisch,
dass sie aneinander klebten! Aber ich habe sie doch "öffnen" können und die
Abbildungs- und Singles Register entdeckt!

Bei den HörZu Platten war mir nicht bekannt, dass dort streng nach Herkunft
(BBs ja eigentlich Capitol Records) getrennt worden ist. Nun weiß ich mehr...
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Re: Ein Geschichtsbuch

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Gepostet: 01.09.2018 - 12:09 Uhr  ·  #14
Zitat geschrieben von John22


Auch das Tonbandkassetten-System DC-International, entwickelt von Grundig aus Verärgerung über Philips, wo man wegen der Mutter Telefunken dran beteiligt war, war ein Reinfall.


Leider hatte auch in diesem Fall das qualitativ bessere System den Wettkampf verloren.

Der entscheidende Vorteil der DC-Cassette bestand ja in der Verwendung dickerer Bänder. Aufgrund der etwas größeren Abmessungen des Cassettengehäuses konnte für die DC-60 ein Band verwendet werden, das dem damals üblichen Doppelspielband (für Spulengeräte) entsprach. Um ebenfalls 2x30 Minuten Spielzeit anbieten zu können, mußte beim Philips-System Tripleband verwendet werden, ein ziemlich dehnungsempfindliches Zeugs. Bei C-90 wird's noch schlimmer: Triple-Band bei DC, aber Vierfachband bei CC. Und in den C-120-Cassetten war bei DC Vierfachband, beim System Philips dagegen Sechsfachband... ein Graus für jeden Tonbandfreund... nur ein Sechstel der Dicke eines Studiobands...

Auch die etwas höhere Bandgeschwindigheit (5,08 statt 4,75 cm/sec) spricht für das DC-System.

Die Entwicklung zu einem HiFi-tauglichen Tonträger wäre mit DC-Cassetten wohl etwas einfacher vonstatten gegangen.

Gruß, Wolfgang
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Re: Ein Geschichtsbuch

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Gepostet: 24.10.2018 - 15:25 Uhr  ·  #15
Zitat geschrieben von Ruediger
Textlich war für mich neu, dass die Teldec in den 1970iger Jahren 100 Millionen DM für die Entwicklung der Bildplatte (10 Minuten Film neben Tonaufnahmen) in den Sand gesetzt hat.


Wer Details zu der Bildplatte und speziell zum Gerät Telefunken TP 1005 haben möchte, kann sich diesen Artikel kaufen:

https://shop.heise.de/katalog/videos-von-der-nadel

Der Artikel ist Teil des c't Sonderheftes "Retro Ausgabe 2018", das diese Woche erschienen ist.
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Re: Die TELDEC-Story

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Gepostet: 25.10.2018 - 15:28 Uhr  ·  #16
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Re: Die TELDEC-Story

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Gepostet: 19.12.2018 - 11:22 Uhr  ·  #17
Ich habe das Buch vor kurzem durchgelesen. Es ist gut gelungen, auch wenn einiges stichwortartig beschrieben ist. Andererseits bringen zu detaillierte Beschreibungen nicht so viel wenn man mit den Hintergründen nicht vertraut ist. Die Anfangszeit einschl. der 50er Jahre ist mit 158 Seiten besser beschrieben als die 60er mit 76 Seiten und die folgende Zeit mit dem langsamen Ende mit 45 Seiten.

An das Musikhaus Woddem in Hamburg als Norddeutschlands größtes Schallplatten-Fachgeschäft kann ich mich nicht erinnern. An Radio Siehler kann ich mich erinnern. In der zweiten Hälfte der 60er Jahre war Radio Sonnenberg in der Mönckebergstraße einer der größten Einzelhändler für Schallplatten.

Das die Teldec 1954 "Skokiaan" von Louis Armstrong mit Sylvia Dahl so veröffentlichte:

http://www.geocities.ws/ha_hammer/skokiaandts.htm

ist schon ein starkes Stück, auch wenn viele es damals vielleicht lustig fanden.

Das die Teldec eine spezielle Beziehung zu Schweden hatte war mir auch aufgefallen. Da wurde einiges für dort hergestellt was hier gar nicht veröffentlicht wurde, u.a. das Album von "Napoleon XIV".

Den Film "I Can't Help It" mit vielen von der Teldec damals vertriebenen Songs habe ich heute immer noch, aber jetzt auf DVD.

Das man in den 50er Jahren mit dem Rock'n'Roll so seine Probleme hatte ist mir klar, weil man auch in den 60er Probleme mit der Beat-Musik hatte. Aber die goldene Schallplatte für "King Creole" in Schweden mit "Elvis Presly" zu beschriften war schon lustig. Zum Glück konnte man den Fehler noch rechtzeitig beheben.

Im Buch wird "La Paloma" einem "Iradier" zugeordnet. Meines Erachtens wurde das Lied von "Sebastián de Yradier" (Künstlername), der bürgerlich "Sebastián de Iradier y Salaverri" hieß, komponiert. Beim Lesen des Buchs konnte ich mit dem Begriff im ersten Moment nichts anfangen. Auf den im Discogs-Archiv aufgeführten Singles ist mir auch nur "Yradier" aufgefallen.

Billy Mo war der erste Künstler den ich persönlich traf.

Den Wechsel von Catarina Valente zur Teldec hat man ihr lt. Spiegel mit einer jährlichen Garantiesumme von 500.000 für 5 Jahre schmackhaft gemacht. Meines Erachtens war der Vertrag 10 Jahre lang oder man hat später für weitere 5 Jahre zu gleichen Bedingungen verlängert, wobei ich letzteres nicht glaube. Ich hatte Ende der 60er einmal die eingenommenen Tantiemen mit der Garantiesumme vergleichen sollen und die erreichten damals bei weitem nicht die Garantiesumme. Die Teldec hatte wohl aus diesem Minusgeschäft gelernt und später Manuela zur BASF ziehen lassen.

Ronny hätte in dem Buch etwas ausführlicher beschrieben werden können bei 9 Singles in den deutschen Top 10.

Genauso wie Jacques Loussier, der einige Millionen Platten verkaufte. Eine davon half mir nach Zollabfertigungsschluss noch die Bänder und Druckunterlagen für ein neues Rolling Stones Album sowie schon ein paar erstellte Alben der englischen Decca durch den Zoll zu bekommen.

Wenn ich mich recht erinnere musste die Teldec aus dem Warner-Katalog jede Single veröffentlichen, die die U.S. Top 30 erreichte, außer Novelty-Songs. Als der Vertrieb "Napoleon XIV" mit "They're Coming to Take Me Away Ha-Haaa!" hörte, verzogen sich die Gesichter der älteren Mitarbeiter. Jüngere Mitarbeiter konnten aber eine Veröffentlichung erreichen und die Single hat hier immerhin Platz 22 erreicht, wenn auch nur für eine Woche in den Charts.

Dieses Forum wurde auch zweimal im Buch erwähnt, einmal mit einem Link zum Thema "ABC-Auftrag aus Belgien" auf Seite 177:

viewtopic.php?t=1115&sid=f3df23bdeb2394e48158bf6a46ed50e9

zusammen mit einem Verweis auf die Billboard vom 25.8.1962 Seite 20.

Ich weiß nicht ob die "Hör Zu" jemals versucht hat, die Beatles und Rolling Stones auf einer Schallplatte zusammen zu veröffentlichen, weil Electrola und Teldec doch Lizenzpartner der Zeitschrift waren.

Dr. Slavik mit seinem vom im geführten Klassik-Bereich wird im Buch auch nur sehr kurz erwähnt. Der "Ring der Nibelungen" mit seiner 21-Platten-Edition von Georg Solti in dicker Kassette bleibt mir in Erinnerung, vor allem wenn sich mal wieder mein Rücken meldet.

Das Bildplatten-Desaster wurde in diesem Thread ja schon erwähnt.

Das man 1974 noch immer von "Negermusik" schrieb, zumindest der Spiegel in seiner Ausgabe vom 30.9.1974 im Zusammenhang von "George McCrae" und "Rock Your Baby" auf RCA, ist schon grenzwertig:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41667367.html

Wird das 1982 neu vorgestellte DMM-Technik heute noch immer so verwendet wie im Buch beschrieben und zwar als weltweiter Standard?

http://www.hifimuseum.de/1982-teledec-dmm-technik.html

Die DMM-CD war dann wieder ein Flop.

Das Ende der Teldec ist trauig, auch wenn es zu erwarten war wenn sich die ausländischen Lizenzgeber hier selbständig machten. Für mich war 1970 Schluss.
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Re: Die TELDEC-Story

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Gepostet: 07.02.2019 - 12:35 Uhr  ·  #18
Im September 2018 gabs im WDR eine Sendung zu diesem Buch und als Gast war der Autor zugeschaltet. Kann man sich runterladen (jedoch ohne Musik).

Falls jemand die komplette Sendung mitgeschnitten hat bitte ich um DL-Link.




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